Mächtige Marketing-Mythen: Teil zwei
Noch mehr spannende Klischees aus der wahrhaft wertvollen Welt des Marketings und was dran ist!
Fünf weitverbreitete Irrglauben habe ich bereits „zu Tisch gebeten“, es folgen weitere vier, die nur darauf warten, zerkaut zu werden:
- Marketing kann jeder und ist nur Schönfärberei
Meine Praktikantin hat ein Instagram-Profil, mein Assistent schreibt gute Emails und der sympathische Mitarbeiter aus dem Vertrieb fotografiert gerne. Mission Marketing: vollbracht. Würdest du aber die Bilanzbuchhaltung einer Mathematikstudentin oder die Produktionsverantwortung einem Lego-Enthusiasten überlassen? Oftmals wird Marketing mit dem Aufhübschen von Präsentationen, der Gestaltung von Visitenkarten und dem willkürlichen Posten auf Sozialen Netzwerken assoziiert. Das ist aber so als würdest du ein Tennismatch auf den gelben Ball reduzieren und Eishockeyspieler ins Tennisdress stecken. Damit lässt sich kein Spiel gewinnen. Marketing ist die Disziplin des Markenaufbaus, der Markenbindung und Loyalität, der internen und externen „aus einem Guss“-Kommunikationsstrategie; und das alles natürlich „in schön“ - das einzige Wort, das bei diesem weitverbreiteten Irrglauben Berechtigung findet.
- Marketing verkauft nichts!
„Unser Vertrieb generiert Umsatz, das Marketing… nicht.“ In Wahrheit aber tanzt der Vertrieb auf dem Boden des Marketings. Ohne den Vertrieb müsste der Kunde alleine swingen, aber ohne das Marketing gäbe es keinen Ort an dem er sich zum Tanzen treffen könnte. Marketing lockt den Kunden an, lädt ihn ein, schafft das kommunikative Setting, vertrauensvolle Produktbühnen und die passende Marktatmosphäre. Und somit kann der Vertrieb in die Gewinnzone tanzen. Marketing und Vertrieb sind nur gemeinsam stark.
- Design ist kostspielig und verkauft auch nichts!
Warum Geld für Optik, Produkt- und Verpackungsdesign oder Werbematerialien ausgeben, das schmälert nur den Gewinn. Aber wie heißt es so schön? Das Auge isst mit. Wenn ein Kunde sich zwischen zwei Produkten mit gleichwertigen Funktionen entscheiden muss, wird er sich zu jenem mit dem schöneren Design, der ansprechenderen Verpackung hingezogen fühlen. Selbst wenn es teurer ist. Denn durch ansprechendes Design wirkt es wertiger, exklusiver, begehrenswerter.
Was nützt eine höhere Gewinnspanne bei geringeren Verkaufszahlen?
- B2b braucht für den Verkauf sowieso kein Marketing!
„Bei B2B haben wir es mit Geschäftsleuten zu tun, die verstehen, „wie der Hase läuft“. Da braucht es kein Marketing um zu verkaufen, nur Rabatte und gute Lieferzeiten.“ B2B und B2C haben jedoch zwei Dinge gemeinsam: Wettbewerb und Menschen. Und in beiden Disziplinen geht es darum, sich vom Wettbewerb abzuheben und den Menschen abzuholen. Auch im B2B gilt es, Markenbindung und Loyalität auf Dauer zu gewährleisten. Und das gelingt nur, wenn man Geschäfts- und Endkunden bei ihren Bedürfnissen packt.
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Teil eins der mächtigen Marketing-Mythen verpasst? Kein Problem, hier lang!