Mächtige Marketing-Mythen: Teil eins
Die vorgefassten Meinungen rund um das Marketing sind zahlreich und selten positiv.
Zwölf von zehn Marketern sind sich uneinig
Das Marketing Spielfeld ist so groß wie es verwirrend ist.Von zehn Marketern sind zwölf anderer Meinung und nur einer von ihnen hat relevante Empfehlungen für dein individuelles Unternehmen und deineMarkenbedürfnisse. Es ist wie bei einem Arztgespräch: Der Dialog ist gespickt mit Fremdwörtern und medizinischer Fachsprache, und wenn du nicht vom Fach bist, verstehst du nur die „Unds“ und „Abers“.
Ich erlaube mir diese Meinung - ich bin seit mehr als 20 Jahren im Marketing tätig.
Marketing gehört zum Schlüsslbund des Erfolgs
Nichtsdestotrotz ist Marketing ein ganz bedeutender Schlüssel zum Erfolg deines Unternehmens, um deine Zielgruppe zu erreichen und langfristige Beziehungen zu ihr und auch zu deinen Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner:innen aufzubauen. Die Übereinstimmung bzw. Diskrepanz zwischen dem gewünschten Image deines Unternehmens und dem Bild, das tatsächlich in den Köpfen vorherrscht, hat nichts mit Telepathie zu tun, sondern mit Marketing.Lass uns mit einigen der häufigsten Mythen aufräumen, damit du mit der richtigen Marketingmagie erfolgreich dein Publikum verzauberst:
- Marketing und Werbung sind dasselbe.
Oft werden diese beiden Begriffe synonym verwendet. Werbung ist jedoch nur ein Teilbereich des Marketings. Marketing ist darauf ausgerichtet, langfristige Beziehungen, Vertrauen und Loyalität aufzubauen. Es schafft eine Marke, auf die sich deine Kund:innen verlassen und mit der sie interagieren wollen, eine Geschichte, zu der sie sich hingezogen fühlen. Marketing hilft dir, deine Marke auf den Weg zu bringen und ihre Relevanz zu erhalten. Als Teil des Marketings hilft Werbung, deine Produkte oder Dienstleistungen bekannt zu machen und deine Zielgruppe zu überzeugen, sie zu kaufen. Marketing ist quasi das Theater, die Schauspieler:innen, die Produktion, die Handlung, die Bühne und die Kulisse, während Werbung die gebuchten Stühle sind, auf denen das Publikum Platz nimmt.
- Wir sind zu klein und brauchen kein Marketing!
Als Kleinunternehmen oder Start-up sind Ressourcen begrenzt – sowohl finanzieller als auch zeitlicher Natur. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Marketing gerne recht schnell auf später verschoben wird. Dabei kann gerade das einen erfolgreichen Start verhindern. Denn ohne Marketing schafft es die Markenbotschaft nicht aus der Tür und findet nicht zu deinen zukünftigen Kund:innen … sofern eine Markenbotschaft überhaupt schon existiert. Das vorher erwähnte Später verzögert sich immer weiter, denn nun ist man damit beschäftigt, Kund:innen hinterherzujagen, anstatt sie einfach willkommen zu heißen. Oft passiert das auch, weil Marketing fälschlicherweise auf werbliche Tätigkeit reduziert wird. Dabei ist es die Grundlage für jede Kommunikation mit deinen Kund:innen und damit unverzichtbar für deine Verkaufsaktivitäten. Marketing für kleine Unternehmen erfordert besondere Bedachtnahme auf verfügbare Ressourcen und Reproduzierbarkeit, kreative Lösungen und wohlüberlegte, strategische Planung, um sicherzustellen, dass du Budget und Ergebnis optimierst. Es ist ein ausdauerndes Spiel, aber eines, das du definitiv verlierst, wenn du nicht mitspielst.
- Ich brauche kein Marketing für Bestandskunde:innen
Wieder sind wir beim Unterschied zwischen Marketing und Werbung. Ja, deine bestehenden Kund:innen wissen, dass es dich gibt. Deine Werbemaßnahmen waren wirksam. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie für immer bei dir bleiben werden. Es ist wie in einer romantischen Beziehung. Wenn du die Liebe nicht nährst, kann es sein, dass sie verkommt oder vergeht. Um Kund:innen zu halten und langfristig zu binden, musst du ihnen kontinuierlich Nahrung geben und ihre Beziehung zu deiner Marke über den ersten Kauf hinweg festigen. Sonst kommt irgendwann ein anderer Markenhengst um die Ecke und wirbt sie ab.
- Wenn ich es baue, werden sie kommen.
Eine Website zu haben bedeutet nur, dass du online bist. Bei über einer Milliarde Websites weltweit reicht das aber nicht mehr aus. Deine Website muss gefunden werden, sie muss deine Zielgruppe anlocken und die Aufmerksamkeit der Besucher:innen halten. Bevor du also eine:n Webdesigner:in engagierst oder eine Vorlage nützt, um eine digitale Visitenkarte zu erstellen, solltest du dich mit den Grundlagen beschäftigen: Markenentwicklung, Produktmerkmalen, Storytelling und, ebenso bedeutend, Schlüsselwörtern und Suchmaschinenmarketing. Ich wiederhole: BEVOR du mit der Gestaltung deiner Website beginnst, und ganz sicher, bevor du online gehst. Andernfalls heißt es „delete and repeat“, und das bedeutet mehr Geld- und Zeitaufwand.
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